Leon Waldminghaus, Nils Habscheid, Paul Bermel und Christian Scheu verlassen den Ahrweiler BC
Ein Fußballverein ist mehr als die Summe seiner Tore, Siege und Tabellenplätze. Es sind Persönlichkeiten, die eine Mannschaft prägen – mit ihren Fähigkeiten, Haltungen und Wegen. Vier dieser Persönlichkeiten verlassen zum Ende der Saison 2024/2025 den Ahrweiler BC. Ihre Geschichten erzählen von Verlässlichkeit, Entwicklung, Erfahrung und Torgefahr. Ein Rückblick auf das, was bleibt – und was nun weiterzieht.
Leon Waldminghaus – Torgefahr mit Rückgrat
Leon Waldminghaus kam, sah – und traf. 20 Tore in 31 Partien sprechen eine deutliche Sprache. Doch wer den Mittelfeldspieler allein über diese Zahl definiert, greift zu kurz. Denn Waldminghaus, im Sommer 2024 vom TuS Koblenz an die Ahr gewechselt, war weit mehr als nur ein Offensivfaktor. Er war Stimmungsträger, Mitreißer, Charakterspieler. Ein Spieler, der Räume erkennt – auf dem Feld und im Miteinander. Sein Weg führt ihn nun zurück nach Koblenz. Man darf dort dankbar sein.
Nils Habscheid – Der stille Fixpunkt
Nicht jeder Fußballer sucht das Rampenlicht – Nils Habscheid hat es nie gebraucht. 30 Einsätze, zwei Tore: Was nüchtern klingt, wird erst in der Betrachtung seiner Rolle verständlich. Der defensive Mittelfeldspieler, im Sommer 2024 vom SV RW Wittlich gekommen, war das Fundament in der Spielanlage des ABC. Nie laut, nie aufdringlich – aber stets präsent. Er verlässt nicht nur den Verein, sondern vorerst auch den Fußball. Es ist ein stiller Abgang – und genau darin liegt seine Größe.
Paul Bermel – Zwischen Talent und Tatkraft
Noch jung, doch schon erstaunlich weit: Paul Bermel wechselte im Sommer 2023 aus der U19 von TuS Koblenz zum ABC – und brachte Disziplin, Lernbereitschaft und Vielseitigkeit mit. Ob als Innenverteidiger oder im zentralen Mittelfeld: Bermel ließ erkennen, dass Entwicklung nicht nur eine Frage des Talents, sondern des Wollens ist. Sein nächstes Kapitel heißt FV Engers – Oberliga statt Rheinlandliga. Ein nachvollziehbarer Schritt. Einer mit Perspektive.
Christian Scheu – Erfahrung im Dienst der Stabilität
Es gibt Wintertransfers, die wirken wie lang geplante Verstärkungen. Christian Scheu war einer von ihnen. Im Januar 2024 vom FC Metternich gekommen, brachte er Ruhe, Reife und defensive Ordnung mit. In 30 Partien dieser Saison, insgesamt 44 im ABC-Dress, war er eine der verlässlichen Säulen. Dass sein einziges Tor just im letzten Spiel fiel, hat fast schon etwas Symbolisches: Ein Schlusspunkt, gesetzt mit Stil. Nun wechselt er zur SG 2000 Mülheim-Kärlich. Auch dort wird er fehlen, wenn er einmal geht.
Ein stiller Vorhang – aber kein Ende
Abschiede im Fußball sind selten endgültig – aber immer bedeutsam. Die Geschichten von Waldminghaus, Habscheid, Bermel und Scheu erzählen vom Fußball als Lebensphase. Sie enden nicht abrupt, sondern setzen sich fort – auf anderen Plätzen, in anderen Rollen. Der Ahrweiler BC blickt mit Dankbarkeit zurück und wünscht: Auf bald, vielleicht.